Die Lage der Wilden Pferde in der südlichen Namibwüste bei Aus wird immer kritischer. Wie die Namibia Wild Horses Foundation Mitte November mitteilte, ist auch der dringend benötigte Winterregen in der Gegend ausgeblieben. Der Mensch hilft auf dreifache Weise – doch reicht das, um die Pferde zu retten?
Da seit 2014 in der Umgebung der Tränke bei Garub nicht mehr als 5 mm Regen gefallen sind, ist dort kaum noch Weide vorhanden. Die Pferde sind daher in großem Umfang auf die Zufütterung angewiesen – zumindest bis zum nächsten Sommerregen, der in der Gegend ab Ende Januar erwartet wird. Dafür werden weiterhin hohe Spendenbeträge benötigt.
Hinzu kommen empfindliche Verluste durch Tüpfelhyänen. Gemsbock- und Springbock-Herden sind in der ersten Jahreshälfte nach Norden weitergezogen, wo nach Regenfällen mehr Nahrung zu finden war. Die Hyänen haben sich daraufhin mehr und mehr auf die Pferde konzentriert, die an eine Wasserquelle gebunden sind und nicht umherziehen. Der Bestand der Pferde ist mittlerweile auf 70 Hengste und 40 Stuten gesunken. Etwas mehr als ein Viertel davon ist in guter Verfassung, die Hälfte in mittelmäßigem Zustand und fast ein Viertel in schlechter bis sehr schlechter Verfassung. Viele der geschwächten Pferde werden nicht überleben.
Als Notmaßnahme werden mit Zustimmung des Umweltministeriums Tierkadaver als Futter für die Hyänen ausgelegt. Seit Beginn der Aktion ist die Zahl der angefallenen Pferde pro Monat deutlich gesunken. Dennoch kann man den geschwächten Pferden damit bestenfalls über die schlimmste Phase der Dürre hinweghelfen. Als langfristige Lösung ist die Umsiedlung der Pferde in ein besser geeignetes, in der Nähe gelegenes Gebiet im Gespräch, wo man die Tiere vor Hyänen schützen könnte. Allerdings sind die Kosten für das einzige verfügbare Stück Land mit 35 Millionen Namibia Dollar (fast 2,1 Millionen Euro) unerreichbar hoch.
Eine jüngst gegründete Initiative, die „Aus-Lüderitz Tourism & Business Action Group“, appelliert hingegen an das Umweltministerium, die Population bei Garub zu lassen und zu erhalten – auch mit der Begründung, dass die Wilden Pferde eine der zehn großen Sehenswürdigkeiten Namibias darstellen, Touristen anziehen und daher für Einkommen und Arbeitsplätze im strukturschwachen Südwesten Namibias sorgen.
Mehr Infos und Spendenkonto auf www.wild-horses-namibia.com.